SPD-Arbeitskreis will mehr Mitsprache von säkularen Stimmen

Mehr Einfluss von nicht-kirchlichen Stimmen wünscht sich ein Arbeitskreis der SPD.  Für den Parteitag im Dezember hat die Gruppe einen Antrag eingereicht.

Die SPD will den Einfluss der Kirchen eindämmen
Die SPD will den Einfluss der Kirchen eindämmenImago / Common Lens

Der SPD-Arbeitskreis „Säkularität und Humanismus“ (AKSH) will mehr Mitsprache verschiedener Weltanschauungen in gesellschaftlichen Debatten. Über einen entsprechenden Antrag solle auf dem Bundesparteitag im Dezember beraten werden, teilte der AKSH in Berlin mit. Ziel sei es, eine „gleiche und gerechte Mitsprache aller Weltanschauungen in Deutschland“ zu erreichen.

In Wertedebatten dominierten religiöse Gemeinschaften, sagte SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert. Dass in der politischen Debatte in Deutschland in der Vergangenheit „eine schiefe Ebene“ entstanden sei, hätten die Diskussionen um den assistierten Suizid und um die Ablösung der Staatsleistungen an die Kirchen gezeigt. Er begrüße den Antrag des Arbeitskreises und sei dem AKSH „zutiefst dankbar, dass ihr all das tut und einfordert, ohne in Kulturkämpfe zu verfallen“.

Vorwurf: Staat auf Kirchen fixiert

Als Begründung nannte der Arbeitskreis, dass die Mehrzahl der Menschen in Deutschland keiner Kirche mehr angehöre. Parallel dazu sei die Vielfalt der weltanschaulichen Orientierungen im Land gewachsen. Deshalb setzten sich die konfessionsfreien SPD-Mitglieder „für einen säkularen Staat und auch für eine gleichberechtigte Teilhabe der religionsfreien Menschen in unserer Gesellschaft“ ein.

Zudem kritisierte der Arbeitskreis eine aus seiner Sicht zu „enge Fixierung des Staates auf die Kirchen“ als falsch. Der Staat müsse seiner weltanschaulichen Neutralität besser gerecht werden. Dazu brauche es ein „neues Kooperationsverhalten“. Der Bundesparteitag der SPD findet vom 8. bis 10. Dezember in Berlin statt.